Es fing im Jahr 2016 an, als wir, Lasha, Zakharia und Temo (daher LAZATE), das alte Weingut der Familie übernahmen und auf das neu angeschlossene Feld blickten. Wir sammelten drei endemischen Rebsorten und pflanzten sie mit viel Liebe und Demut im neuen Weingut LAZATE ein. Inzwischen suchten wir im ganzen Land die alten Qvevris, die mehreren Dekaden ruhten und brachten sie im neuen Keller des Weinguts. Nachdem wir sie eingruben, reinigten und mit dem Wachs von Wilden Binnen versiegelten, dauerte es drei Jahre, bis die ersten Trauben darin eingepresst wurden. Der erste Saperavi unter dem Namen LAZATE auf dem alten Weingut wurde geboren!
Die Weine von LAZATE lassen sich schwer in der Sommelier Sprache fassen. Dieser Weine kommen aus dem Land des Tanzes, des Gesangs und der Liturgie. Daher haben sie nicht Struktur, sondern Rhythmus, nicht die Aromen, sondern Polyfonie, nicht die Farbe, sondern Mosaik. Unsere Weine stellen unsere persönliche Biografie, unseren Alltag, unsere Träume dar. Weil wir das alles nicht in Worten fassen können, machen wir den Wein. Er soll das Sprechen ersetzen und die Geschichte aus einem Land erzählen, in dem der Wein erfunden wurde.
Weingut LAZATE ist ein in der dritten Generation Familien geführtes Gut im Osten Georgiens, im Weingebiet Kakheti. Es streckt sich auf ca. 5Hektar Fläche in den Gemeinden Tsitskanaant Seri und Tschikaani. Das Gebiet liegt 550 Meter über den Meeresspiegel entlang des südlichen Fußes des großen Kaukasus auf dem linken Ufer des Flusses Alazani. Die Rebsorte auf dem LAZATE sind Saperavi (60%) Rkatsiteli (30%) Kisi (10%) Khikhvi (5%) und Kahuri Mtsvivana (5%). Die Umfirmierung und die Umstellung der Weinherstellung nach Qvevri-Tradition erfolgte im Jahr 2017. Das Weingut wurde schrittweise zum biodynamischen Anbau umgestellt und verzichtet sich gegenwärtig völlig auf jeglicher Art Pestizide und Kunstdünger.
Wir begreifen unseren Wein als Teil eines Kreislaufs der Natur, in dem das Erdreich, Menschen und Kultur wichtigsten Meilensteine darstellen. Unser Umgang mit der Natur formt unseren Geist und die Art, wie wir den Wein herstellen: Wir glauben, dass wir einen natürlichen Prozess begleiten, ohne ihn wirklich zu beeinflussen. Die Entstehung des Weins in den Qvevris, die teilweise ein hundert Jahre alt sind, verbirgt ein Mysterium, das sich uns nur erschließt, wenn wir die Natur als Ganzes und Unvergängliches begreifen. Wir glauben, dass unsere Art, die Wein zu erschaffen, schlägt eine unsichtbare Brücke über die Jahrtausende und verbindet uns mit den Qvevri-Flüsterer der ersten Tage.
Die Weinlese, das wohl wichtigste Ereignis des Jahres in unserer Familie, ist vorbei. Der größte Teil der Familie hat sich nach der Pandemie wieder getroffen, trotz des Krieges, unter dem wir mit unseren ukrainischen Brüdern und Schwestern leiden. Es gab viel Hoffnung, und endlich sah ich meine beiden Töchter in der satsnakheli (eine Art traditioneller Holzbottich zum Zerquetschen von Trauben). Wir denken, wir machen Wein, aber es ist genau umgekehrt: Der Wein formt unser Wesen, die Interaktion mit dem Weinberg schafft eine Brücke zwischen uns und denen, die ihn in den letzten Achttausenden Jahren geschaffen haben, wir spüren die Verbindung zu einem uralten Geheimnis. Am Ende blickt man in den Himmel, der mit einem lebendigen Licht zurück lacht und einen die Zeit für einen Moment vergessen lässt. Prost!
Josef-Seliger-Str. 3
61118 Bad Vilbel
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